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KWB-News Aus- und Weiterbildung


04.08.2025

Vorwort

Evolution statt Revolution

Liebe Leserinnen und Leser,

die Berufsbildung in Deutschland mit der dualen Ausbildung und den davon ausgehenden vielfältigen Weiterbildungsangeboten bewährt sich seit Jahrzehnten. Sie sichert den zukünftigen Fachkräftebedarf und eröffnet individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. In diesem Newsletter stellen wir einige Initiativen und Ansätze vor, die das Gute noch besser machen sollen. Vor dem Hintergrund des soliden Fundaments geht es dabei erwartungsgemäß um Feinjustierungen, von denen jedoch wesentliche Impulse erwartet werden dürfen. Hier seien beispielhaft die verbindliche berufliche Orientierung in allen Schulen und die Auswirkungen der KI auf die Berufsbildung genannt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der KWB-News!

Mit bestem Gruß
Ihr M. Th. Eickhoff, Geschäftsführer

Allgemeines

Auf dem Ausbildungsmarkt nähern sich Angebot und Nachfrage an

Seit Oktober 2024 hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 466.000 Stellenmeldungen für die Berufsausbildung registriert. Etwa 462.000 dieser Stellen sind aus Unternehmen. Auf der Nachfrageseite stehen circa 414.000 Bewerber/innen. Derzeit sind noch gerundet 182.000 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt und ungefähr 140.000 Bewerber/innen unvermittelt. Wenngleich sich Angebot und Nachfrage annähern, bleibt – u. a. wegen Passungsproblemen – die Sicherung des Fachkräftenachwuchses eine Herausforderung.

Details im BA-Monatsbericht

BIBB macht Verbesserungspotenziale aus

Zum Beginn des Ausbildungsjahres weist das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf Weiterentwicklungspotenziale der Berufsbildung hin. Um dem Anspruch einer beschleunigten Transformation gerecht werden zu können, soll u. a. die Ordnungsarbeit beschleunigt werden. Die fast drei Mio. junge Menschen ohne Berufsabschluss bezeichnet es als „ein No-Go für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. Die Wirtschaft hat bereits im Herbst 2022 eine Initiative zur Entbürokratisierung und Beschleunigung von Neuordnungsverfahren gestartet. Sie bringt sich aktuell intensiv in die Arbeit um eine Hauptausschuss-Empfehlung zu Teilqualifikationen ein. Beide Ansätze können wichtige Impulse für die Optimierung der bewährten Berufsbildung sein.

Details auf der BIBB-Homepage

Übergang Schule/Beruf

Verpflichtende und praxisorientierte Berufsorientierung an allen Schulen

Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge ist eine Berufsausbildung der beliebteste Bildungsweg nach der Schule. Doch rund 20% der Befragten bevorzugen den Direkteinstieg in Arbeit. „Wir brauchen daher eine verpflichtende und praxisorientierte Berufsorientierung als bundesweite Pflichtaufgabe an allen Schulen“, fordert Markus Kiss, Ausbildungsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Er hebt in diesem Zusammenhang den Ausbildungsbotschafter-Ansatz als Information/Beratung auf Augenhöhe hervor.

Details auf der DIHK-Homepage

Ausbildungsunternehmen sind hinsichtlich des Schulabschlusses flexibel

In einer Studie hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wissenschaftlich bestätigt, was man aus Praxisbeobachtungen vermuten konnte: Ausbildungsunternehmen lockern ihre Anforderungen an den Schulabschluss, wenn sie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Auszubildenden haben. Das „zeigt, dass Betriebe flexibel reagieren, wenn sie nicht genügend gut qualifizierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger finden“, sagt Prof. Dr. Hubert Ertl, BIBB-Forschungsdirektor.

Details auf der BIBB-Homepage

Neue Role-Models bei der IHK-Ausbildungskampagne

Im März 2023 startete die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) ihre bundesweite Kampagne „Ausbildung macht mehr aus uns – Jetzt #könnenlernen“. Dort zeigen echte Auszubildende, wie vielfältig und praxisnah duale Ausbildung heute ist, welche Fähigkeiten im Berufsalltag gefragt sind und welche Mittel und Werkzeuge dabei zum Einsatz kommen. Acht junge Talente und eine engagierte Ausbilderin verstärken ab sofort die Kampagne.

Details auf der DIHK-Homepage

Innovative Ansätze für den Übergang Schule/Beruf diskutieren

Der Fachkräftemangel verschärft sich und Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Dennoch haben fast drei Mio. junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Für diese Herausforderungen möchte Phineo im Rahmen der Initiative Zukunftsträger innovative Lösungen erarbeiten. Die Konferenz „The Net Works“ am 11./12.11.2025 in Berlin vereint Akteure/innen aus Bildung, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um bewährte Ansätze und innovative Lösungen für den Übergang Schule/Beruf zu diskutieren und weiterzuentwickeln.

Details auf der Projekt-Homepage

Ausbildung

Berufsausbildung lohnt sich für Unternehmen

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ergebnisse seiner neuen Erhebung zu Kosten und Nutzen der Berufsausbildung veröffentlicht. Im Kernergebnis bleibt die Ausbildung aus Unternehmenssicht trotz gestiegener Kosten eine attraktive Option, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern. Die Erträge der Ausbildung decken im Durchschnitt etwa 70% der Kosten. Die Personalgewinnungskosten, die bei der Rekrutierung von Fachkräften über den externen Arbeitsmarkt anfallen, sind deutlich stärker gestiegen als die Nettoausbildungskosten. Konsequenterweise ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in die duale Berufsausbildung hoch. Sie investierten im Ausbildungsjahr 2022/2023 rund 9,7 Mrd. Euro.

Details auf der BIBB-Homepage

KI verändert die Sicherheitswirtschaft und die dortige Berufsausbildung

Am 26.09.2025 laden die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) zur gemeinsamen Ausbildungstagung „Kollege KI – Skills für die Zukunft“ ein. Dort werden sich Akteure der Ausbildung in der Sicherheitswirtschaft treffen, um die Möglichkeiten und Anforderungen zu besprechen, die Ausbildungsberufe erfolgreicher zu gestalten. Im Fokus stehen diesmal die neusten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz (KI) und deren praktische Relevanz für das Thema Ausbildung.

Details auf der BDSW-Homepage

Ausbildungsunternehmen benötigen bessere Rahmenbedingungen

Laut Ausbildungsumfrage 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) planen mehr als ein Viertel der Unternehmen vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation, ihre Ausbildungsplätze 2025 zu reduzieren. Viele Unternehmen berichten über fehlende Bewerbungen und Defizite in der grundlegenden Leistungsfähigkeit sowie im Arbeits- und Sozialverhalten der Bewerber/innen. Die DIHK fordert von allgemeinbildenden Schulen, ihren Fokus auf die grundlegenden Fähigkeiten zu legen, sowie eine Stärkung der Berufsschulen.

Details auf der DIHK-Homepage

Handwerk heißt die neuen Nachwuchskräfte willkommen

Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), zeigt sich erfreut, „dass auch in diesem Jahr viele Jugendliche ihren Weg ins Handwerk eingeschlagen haben. [...] Ob Energiewende, Digitalisierung, Versorgung mit Lebensmitteln und Gesundheitsprodukten oder modernes Bauen: Handwerkerinnen und Handwerker gestalten auf all diesen Feldern aktiv die Zukunft.“ Gleichzeitig appelliert er an die Bundesregierung, die duale Ausbildung als "international anerkanntes Erfolgsmodell" zu stärken und Ausbildungsunternehmen u. a. Planungssicherheiten zu geben.

Details auf der ZDH-Homepage

BIBB legt für sechs neu geordnete Berufe Umsetzungshilfen auf

Unter dem Titel „Ausbildung gestalten“ veröffentlicht das Bundesinstitut für Berufsbildung Umsetzungshilfen für die Berufsausbildung. Sie umfassen u. a. Informationen zum Ausbildungsberuf und zur Ausbildungsordnung, umfangreiche Erläuterungen zum Ausbildungsrahmenplan, praxisnahe Beispiele für Arbeits- und Prüfungsaufgaben, Erläuterungen von Ausbildungsmethoden und Prüfungsinstrumenten sowie Checklisten und Muster. Zuletzt erschienen Umsetzungshilfen zu den Berufen Fotograf/in, Florist/in, Justizfachangestellte/r, Schornsteinfeger/in, Gold- und Silberschmied/in sowie Edelsteinfasser/in.

Details auf der BIBB-Homepage

Weiterbildung

Im Handwerk ist der Frauenanteil auf Meisterebene gestiegen

Im Vergleich zum Jahr 2013 stieg der Frauenanteil unter den Handwerksmeistern von rund 13 auf gut 17%, so das zentrale Untersuchungsergebnis des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). In der Orthopädietechnik fällt der Anstieg besonders hoch aus. Um mehr Frauen für das Handwerk zu gewinnen, wäre es wichtig, bereits in der Berufsorientierung junge Frauen für eine duale Ausbildung im Handwerk zu begeistern.

Details auf der IW-Homepage

Internationales Austauschprogramm ermöglicht Blick über den Tellerrand

Über das Austauschprogramm „International Young Farmers‘ Exchange Program“ (IYFEP Lite) der Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbands (DBV) haben aktuell sechs ugandische Nachwuchskräfte aus dem Agrarbereich die Möglichkeit, drei Monate auf ausgewählten Höfen in Deutschland zu verbringen, um ihre praktischen Fähigkeiten auszubauen und moderne Betriebsführung hautnah zu erleben. IYFEP Lite zeigt, wie internationale Kooperation wirksam gestaltet werden kann – praxisnah und zukunftsorientiert.

Details auf der DBV-Homepage

KWB-intern

Wir freuen uns auf den KWB-Thementag 2025

Unter der Überschrift „Skills im Fokus: Die Arbeitswelt von morgen“ findet am 19.11.2025 bei SAP in St-Leon-Rot der KWB-Thementag statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der Rahmen für den Netzwerkabend im Walldorfer SAP-Stammsitz steht und die Arbeiten am Veranstaltungsprogramm gehen auf die Zielgerade. Wir freuen uns, einmal mehr das who is who der Berufsausbildung zum Informations- und Erfahrungsaustausch begrüßen zu dürfen. Seien auch Sie dabei!

Details auf der KWB-Homepage

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Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung e.V.
Simrockstraße 13
53113 Bonn
Deutschland

www.kwb-berufsbildung.de
kwb@kwb-berufsbildung.de
Fon: +49 (0)228 / 91523-0

Vertretungsberechtigte:
Nico Schönefeldt (DIHK), Vorsitzender des KWB
Dr. Volker Born (ZDH), stellvertretender Vorsitzender des KWB
Dr. Barbara Dorn (BDA), stellvertretende Vorsitzende des KWB
Dr. Markus Th. Eickhoff, Geschäftsführer des KWB

Eintrag im Vereinsregister:
Registernummer 9503
Amtsgericht Bonn

Redaktion:
Dr. Markus Th. Eickhoff